Exotik, eine der schmackhaftesten Küchen des Kontinents, Abenteuer, Strand, freundliche Menschen, zwei faszinierende Metropolen mit einem einmaligen Mix aus Tradition und Moderne – Vietnam hat für jeden etwas zu bieten. Hier will ich von meiner dreiwöchigen Überlandreise von Süd nach Nord erzählen.
Schon direkt nach meiner Ankunft in Ho Chi Minh Stadt – immer noch Saigon genannt – bin ich hoffnungslos begeistert von diesem Land am Mekong: die tropische Luft, das leckere Essen, dieses spezielle Indochina-Flair. Für viele ist die südvietnamesische Metropole Saigon mit einer Hassliebe verbunden, aber ich bin einfach fasziniert von diesem quirligen Mix aus Alt und Neu, von eleganten Kolonialbauten und Straßenmärkten, von den vielen interessanten Museen und Geschichten aus der französischen Epoche sowie aus der Zeit des Vietnamkrieges.
Es ist dennoch eine Erholung, nach ein paar Tagen der Großstadt und ihrem chaotischen Verkehr den Rücken zu kehren und im Mekong-Delta einen ganz anderen Gang einzuschalten! In Can Tho besuche ich die schwimmenden Märkte mit einer kleinen Holzbarke und feilsche mit den Spitzhut tragenden Händlerinnen um exotische Früchte. Probieren Sie unbedingt einmal die Mangostan, wenn Sie die Gelegenheit haben, – ich konnte von diesem süßsauren Exoten gar nicht genug bekommen!
Ich bin Ende Januar bis Februar in Vietnam – zu einer sehr interessanten Reisezeit. Denn dann findet in der Regel das Tet-Festival statt, das vietnamesische Neujahrsfest und das wichtigste Event des Landes – nur vergleichbar mit Weihnachten in der westlichen Welt. Schon Wochen vorher ist alles mit Blumen und rot-goldenen Tet-Dekorationen geschmückt, und die Menschen sind in Feierlaune. Es ist allerdings leider keine einfache Zeit zum Reisen, denn Flüge, Busse und Züge sind manchmal schon Wochen vorher ausgebucht, da fast alle Vietnamesen zu ihren Familien reisen, und die meisten Läden haben 5 Tage lang geschlossen. Tet ist ein sehr familienbezogenes Fest und sofern man nicht zu einer Familie eingeladen ist, entgehen einem die privaten Feierlichkeiten. Wenn Sie aber das Glück haben, können Sie unter anderem, den für diesen Anlass typischen Reiskuchen probieren und eine fröhliche Versammlung von Familie und Nachbarn erleben!
Ich beschließe, mich von Verkehrschaos nicht stressen zu lassen, und lege über das Tet hinweg ein paar Tage Strandurlaub in Mui Ne ein – dort kann ich die Festlichkeiten beobachten, ohne selbst im Transit steckenzubleiben. Auch wenn die Straßen sehr ruhig sind, es gibt dennoch einiges zu sehen: Am Neujahrstag führen junge Männer Drachentänze auf den Straßen auf, Knallkörper werden geworfen, und die Menschen sind in Festtagslaune – an jeder Ecke wird einem „Chúc mừng năm mới“ entgegengerufen: „Frohes Neues Jahr!“
Nach der Ruhe des Deltas und Mui Nes geht es für mich ein paar Tage nach Dalat ins Hochland: Nun ist Adrenalin angesagt! Hier probiere ich Rafting und Canyoning aus – letzteres ist unglaublich spannend, da man sich an schwindelerregend hohen Wasserfällen abseilt. Eine sehr actiongeladene Art, die schönen Wälder und Wasserfälle der Umgebung zu erleben.
In Zentralvietnam erwartet mich mein persönliches Highlight: Hoi An. Die ganze Altstadt steht unter Denkmalschutz, und man sieht leicht wieso – wären die Touristen nicht, könnte man meinen, die Zeit sei hier stehengeblieben. Ich bleibe gleich mehrere Tage und genieße die Zeit in dieser tollen Stadt mit Radfahren, Bootstouren, Stadtbummel und Shopping (die Lampionläden sind abends ein Traum!). Übrigens, ein kleiner Tipp: Die alte Handelsstadt Hoi An ist vietnamweit für ihre Schneider bekannt. Wenn Sie sich mal ein Kleid oder einen Anzug auf den Leib schneidern lassen wollen – nutzen Sie hier die Gelegenheit!
Für ein besonders schönes Erlebnis muss ich früh aufstehen: eine Sonnenaufgangstour in den Ruinen von My Son. Es erwartet einen hier kein Angkor Wat, aber der Tourleiter gibt uns einen faszinierenden Einblick in die Kultur der Cham, ein hinduistisches Volk, welches mehrere Jahrhunderte Teile Zentralvietnams bewohnte. Der Sonnenaufgang über den nebelverhangenen Ruinen im Dschungel ist wirklich magisch!
Mein nächstes Ziel führt mich tief ins Inland an die laotische Grenze, in den bisher selten von Touristen besuchten Nationalpark Phong Nha-Khe Bang. Hier wurde vor einigen Jahren die größte Höhle der Welt entdeckt – so riesig, dass ganze Urwälder in ihr gedeihen! Leider braucht man für den Besuch ein spezielles Permit, doch es gibt unzählige weitere Höhlen in diesem Nationalpark, die man zum Beispiel mit einem geliehenen Motorrad erkunden kann.
Die Paradieshöhle hat etwa einem Eingangsbereich von der Größe eines Flugzeughangars. Dem Park gibt die Höhle Phong Nha seinen Namen: eine atemberaubend schöne Flusshöhle mit unglaublichen Felsformationen, die man nur per Boot erkunden kann.
Zum Schluss lerne ich Vietnams Hauptstadt Hanoi kennen. Leider habe ich hier Pech mit dem Wetter: Mitte Februar kann es gerade im Norden sehr regnerisch und kühl sein. Dennoch ist das Gewirr von Gassen, Straßenverkäufern, Rikschas und Mopeds sehr spannend! Ich genieße also meine letzten Tage in den Gassen der Altstadt, beim Bummel um den Hoan-Kiem-See und in den vielen unglaublich leckeren Restaurants, die die Stadt zu bieten hat. Das Gute am schlechten Wetter? So fällt mir der Abschied von diesem faszinierenden Land etwas leichter.
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