Eine Trekkingreise im Himalaya – dies war ein langgehegter Traum von mir. Im Dezember hatte ich die Gelegenheit, diesen im Zuge des Mardi Himal Treks in die Realität umzusetzen!
Nach bereits 5 erlebnisreichen Tagen fanden wir uns, eine achtköpfige Reisegruppe mit zwei lokalen Reiseleitern, am Startpunkt der Wanderung ein: einem kleinen Bergdorf rund 2 Stunden nördlich von Pokhara in der Annapurna-Region. Unsere Route nannte sich der Mardi Himal Trek - eine erst im Jahr 2012 eröffnete Route im Annapurnagebiet zum 4200m hoch gelegenen Mardi Himal Base Camp, das fantastische Aussichten auf das Annapurnamassiv und den Mt Machhapucchre gewährt, welcher diese Route dominiert.
Der erste Tag begann steil, war aber gut machbar; 5 Stunden Aufwärtstrott durch teils dichte Wälder, um an Höhe zu gewinnen. Leider war das Wetter eher wechselhaft, aber so war der wärmende Holzofen bei Ankunft im ersten Teehaus umso willkommener! Erst zu Sonnenaufgang am nächsten Morgen sahen wir, was für eine wunderbare Aussicht der Nebel des Vortages vor uns verborgen hatte: vor uns ein atemberaubendes Bergpanorama, und die schneebedeckten Kuppen des Annapurna, des Dhaulagiri und des Machhapucchre!
Leider holte uns der Nebel auch schon bald wieder ein und begleitete uns 2 volle Tage, während wir uns langsam durch dichten Regenwald hoch bis zur Baumgrenze bewegten. Hervorzuheben ist - immer wenn die Wolken doch mal aufbrachen, empfanden wir jeden kleinen Ausblick als Geschenk, das um so mehr geschätzt wurde!
Am 3. Tag begann der spektakulärste Teil der Wanderung – entlang eines hohen Grates wanderten wir vom Low Camp bis hoch zum High Camp auf 3500m, wo wir für 2 Nächte unser Lager aufschlugen. Es war deutlich kälter hier, und Nachts fiel das Thermometer auf weit unter Null. Allerdings... wir waren nicht hier um auszuschlafen, sondern um den letzten Teil zum Base Camp zu wandern.
Daher brachen wir bereits um 4 Uhr morgens auf, um mehr schlitternd als laufend über die eisbedeckten Pfade hoch zum ersten Aussichtspunkt zu kraxeln! Leider schafften wir es aufgrund der eisigen Witterungsbedingungen nicht ganz zum Sonnenaufgang, aber ein 360 Grad Panoramablick über das Tal, die Wolkendecke weit unter uns und die aufragenden Gipfel der Fünf- bis Achttausender um uns machten diesen Morgen unvergesslich.
Nach einer wohlverdienten Pause am Aussichtspunkt, mit heissem Tee und tibetanischem gebackenem Brot, ging es für die meisten von uns weiter. Trotz unserer Zweifel an der Beständigkeit des Wetters hatten wir zum ersten Mal auf dem Trek absolutes Kaiserwetter – strahlend blauer Himmel und Sonnenschein! Nach 3 weiteren anstrengenden Stunden hatten wir es geschafft und erreichten noch vor Mittag das Ziel unserer Reise - das Mardi Himal Base Camp, direkt am Fuße des heiligen Berges Machhapucchre, der mit seinen knapp 7000m zum greifen nah vor uns lag. Immer zur Linken befand sich das unglaubliche Annapurnamassiv, mit seinen sage und schreibe 30 Gipfeln - und mit dem Annapurna I auf über 8000m, dem dominierenden Koloss dieses Teiles der Himalayas.
Der eigentliche Namensgeber des Treks - der Mardi Himal mit seinen knapp 5600m- schien im Gegenzug fast unspektakulär...!
Nun durften wir miterleben, wie schnell sich das Wetter in den Bergen ändern kann - gerade standen wir noch am Base Camp in der Sonne und schossen Fotos von unserem Triumph als plötzlich eine Wolkenfront auftauchte, welche uns für den Rest des Tages komplett verhüllte. Wir begannen den Abstieg durch eine surreale Nebellandschaft und erreichten rund 4 Stunden später mit teilweise gefrorenen Haaren wieder das High Camp, wo wir dank heißen Ingwertees langsam wieder auftauten.
Nach einem weiteren unvergesslichen Sonnenaufgang machten wir uns am nächsten Tag weiter an den Abstieg - der Berg schickte uns ein willkommenes Abschiedsgeschenk, wir konnten nun den Rest der Wanderung bei allerbestem Wetter genießen. Beschwingt erreichten wir bald wieder die Baumgrenze und im warmen Sonnenschein erreichten wir ein spektakuläres Gasthaus auf einer kleinen Bergspitze, die über die nun sattgrünen Täler ragte, die wir in den kommenden Tagen durchwanderten.
Eine weitere Nacht verbrachten wir in Lwang, einem zauberhaften kleinen Bergdorf, wo wir in einem Homestay die herzliche Gastlichkeit einer einheimischen Familie genießen durften, bevor wir am letzten Tag des Treks durch die Täler wanderten. Am siebten Tag wurden wir in einem der naheliegenden Dörfer schließlich von unserem Minibus wieder aufgelesen und nach Pokhara gebracht.
Was für eine spektakuläre Trekkingreise! Nepal ist das perfekte Terrain, atemberaubende Bergpanoramen belohnen definitiv die Mühen des Aufstiegs.
Der in diesem Blog beschriebene Mardi Himal Trek wird als mittlerer Schwierigkeitsgrad eingestuft. Je nach Fitness und Vorlieben gibt es in Nepal eine große Auswahl an Routen; Sie entscheiden über Ausdauer, Laufzeit, Jahreszeit und Komfortlevel - wir beraten Sie gerne.
Falls Sie lediglich einen kleinen Einblick erlangen möchten, es gibt auch faszinierende Wanderungen über 2-4 Tage, in niedrigeren Höhenlagen und mit tollen Ausblicken auf die schneebedeckten Riesen.
Übernachtet wird bei Trekkingwanderungen in Nepal in den sogenannten Teehäusern; dies sind einfache Steingebäude, wo man in kleinen Zimmern privat oder im Schlafsaal auf Pritschen übernachten kann (Schlafsack mitbringen nicht vergessen). Ganz generell - Luxus ist hier fehl am Platze, aber alles in allem hat man überall ein Dach über dem Kopf! Auch wenn die Zimmer einfach und unbeheizt sind, hat jedes Teehaus einen Aufenthaltsraum, meist mit gemütlichem Kohleofen und prasselndem Feuer, wo man sich an den Nachmittagen und kalten Abenden aufhalten kann. Auch haben alle Teehäuser ein einfaches, aber schmackhaftes Menü, für Mahlzeiten und Getränke ist somit gesorgt. Außer Snacks und Wasser für den aktuellen Streckenabschnitt muss man an Verpflegung nicht viel mitnehmen.
Je nach Fitnessgrad und Dauer des Treks bevorzugen Viele, mit dem eigenen, leicht bepackten Rucksack aufzubrechen. Um den Trek komfortabler zu gestalten ist es auch möglich, Träger zu organisieren, die das Hauptgepäck meistern während man selbst lediglich mit einem Tagesrucksack wandert. Wichtig bei beiden Varianten - nur das Nötigste mitnehmen, der Rest kann in Pokhara gelagert werden. Die Auswahl des Anbieters ist wichtig, um eine ethische Bezahlung der Träger zu gewährleisten - etwas was wir mit unseren Partnern vor Ort garantieren.
Gerne helfe ich Ihnen, entsprechend Ihrer persönlichen Reisevorstellungen, eine Reise nach Nepal für Sie auszuarbeiten. Wir können Ihnen neben den Flügen sowohl Privattouren als auch Gruppentouren mit lokalen Reiseleitern organisieren. Kontaktieren Sie mich direkt, rufen Sie uns an +44 1273 947 314 oder fordern Sie hier ein Angebot per Email an.